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Was Positive Psychologie mit Schreiben zu tun hat


Zufriedenheit und Wohlbefinden
Wie lassen sich Zufriedenheit und Wohlbefinden im Alltag steigern? Der erste Schritt muss sein, seine Stärken kennen zu lernen! Das hört sich simpel an. Aber nur wenige Menschen wissen, worin ihre Stärken bestehen. Wir werden von klein auf darauf trainiert, Schwächen auszumerzen. Wenn das nicht funktioniert, lernen wir, sie zu verstecken. Das kostet Kraft und viel Zeit. Aufmerksamkeit wird gebunden, weil der Fokus an den Schwächen kleben bleibt.
Mittelmäßigkeit ist die Folge. Was wäre, wenn wir uns aus der klebrigen Masse der Mittelmäßigkeit befreien könnten? Wenn wir leben könnten, was uns zufrieden macht? Wenn wir sein könnten, was sich leicht anfühlt?
Herausforderungen gehören zum Leben und machen uns stärker. Es ist aber ein riesen Unterschied, ob wir uns in einem Feld herausfordern, das uns liegt oder in einem Feld, das einfach nicht unseres ist. Tausenden Ratgeber, Zeitschriften, Vorträge und Workshops zeigen, wie groß das Interesse an einem gelingenden Leben mit Sinn ist. Trotzdem gelingt es oft nicht, trotzdem bleiben wir Sinnsuchende – warum?
Martin Seligman, der Begründer der Positiven Psychologie, hat sich dazu ein klares Ziel gesetzt: Mit wissenschaftlichen Methoden Bedingungen des menschlichen Wohlbefindens und menschlicher Stärken zu untersuchen. Hierbei geht es nicht um Heilsversprechungen oder philosophische Überlegungen.
Es geht um eine innere HALTUNG, die jeder Mensch ENTWICKELN kann
Viktor E. Frankl
“Our greatest freedom is the freedom
to choose our attitude”

Was ist Positive Psychologie
Die Positive Psychologie ist angewandte Wissenschaft, die positive Aspekte des Lebens erforscht. Sie schafft Prozesse und Rahmen, die systemisch wirken. Was auf den Einzelnen wirkt, wirkt aufs ganze System – im Kleinen (Familie) wie im Großen (Firma, Schule, Krankenhaus, die ganze Welt).
Lerne deine Asse auszuspielen. Stärken und eine positive Grundhaltung sind die wertvollsten Karten des Spiels, das Leben heißt. Das Glas IST halbvoll! Es so zu sehen, ist eine Entscheidung. Das ist keine Blümchen-Psychologie! Das ist lösungsorientiert und ressourcensparend. Und es ist wissenschaftlich untermauert.
Einer der Grundsätze der Positiven Psychologie und aller lösungsorientierten Ansätze ist das Vertrauen darauf, dass jeder Mensch seine Probleme SELBSTSTÄNDIG lösen kann. Die Positive Psychologie unterstützt mit Möglichkeiten/Interventionen, die das Wohlbefinden steigern und nicht nur das Leiden lindern.
(Achtung: Ich spreche immer vom gesunden Menschen, nicht von psychischen Erkrankungen. Psychiatrie und Psychotherapie nutzen therapeutische Interventionen und Medikamente, um im Krankheitsfall helfen zu können.)
Martin Seligman hat in jahrzehntelanger Forschung 5 Hauptfaktoren des Glücks herausgefiltert. Daraus hat er das sogenannte PERMA-Modell entwickelt:

Positive Emotionen/Positive Emotion
Positive Emotionen sind wichtig für unser Wohlbefinden. Glückliche Menschen blicken gerne auf ihre Vergangenheit zurück, hoffnungsvoll in die Zukunft und genießen die Gegenwart.

Engagement/Engagement
Wenn wir uns auf jene Dinge fokussieren, die wir voll und ganz genießen und die uns wichtig sind, können wir im Moment aufgehen. Wir kommen in einen Zustand, der als Flow bekannt ist.

Beziehungen/Relationships
Jeder braucht jemanden. Wir erhöhen unser Wohlbefinden und teilen es mit anderen, indem wir enge Beziehungen mit Menschen in unserer Umgebung aufbauen – Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn.

Sinn/Meaning
Wenn wir Zeit für etwas anwenden, das größer ist als wir selbst, wachsen wir über uns hinaus. Zum Beispiel für Familie, Gemeinschaftsarbeit oder ein berufliches Ziel…

Erfolg/Accomplishments
Jeder braucht Erfolge. Um Wohlbefinden und Glück zu erreichen, müssen wir im Stande sein, unsere bereits erzielten Erfolge im Leben zu SEHEN.
Das Ziel des PERMA-Modells ist es das Wohlbefinden zu steigern. Jeder der fünf Punkte ist messbar und erlernbar! Dazu hat die Positive Psychologie die sogenannten positiven Interventionen entwickelt.*
* Positive Psychologie, Aufblühen, lieben, gute Gefühle; Basic – Modul 1 (Institut für Positive Psychologie und Mentalcoaching)

Was sind positive Interventionen
Positive Interventionen sind leicht anwendbare Verhaltensanleitungen und damit Auslöser für neue, positive Muster. Diese Anregungen für das tägliche Leben werden zunehmend auch therapeutisch angewandt, weil sie WIRKEN!
Aber wie genau wirken sie? Positive Interventionen ermöglichen eine kognitive Umstrukturierung. Das heißt sie aktivieren Belohnungskreisläufe und verstärken sie fortlaufend. Durch leicht durchführbare Verhaltensanleitungen werden neue positive Muster erlernt. **
** Positive Psychologie, Aufblühen, lieben, gute Gefühle; Basic – Modul 1 (Institut für Positive Psychologie und Mentalcoaching)
Verändere beispielsweise deinen Fokus bei einem Problem. Hast du Schwierigkeiten mit einer bestimmten Person in positiver Kommunikation zu bleiben? Fokussiere dich auf das Positive. Was magst du an diesem Menschen? Irgendetwas ist IMMER liebenswert oder zumindest „mögenswert“. Und sei der Aspekt noch so banal. Dir gefallen zum Beispiel die Lachfältchen deiner lästigen Nachbarin. Oder du magst die Bluse, die sie bei eurer Begegnung trägt. Das reicht völlig aus. Dein Fokus hat sich verändert!
Ihr werdet vielleicht keine Freunde werden, aber die notwendige Kommunikation ist erleichtert und kann im besten Fall sogar gelingen. Im schlechtesten Fall wird Kommunikation ermöglicht. Richte auch zukünftig beim Zusammentreffen mit „schwierigen“ Menschen deinen Fokus auf das Liebenswerte. Du wirst die Veränderung sofort spüren. Du selbst bist der Schlüssel der Veränderung.

Was hat das mit Schreiben
zu tun
Es geht um Achtsamkeit. Achtsamkeit ist ein vielstrapaziertes Wort! Deshalb ersetze ich es gerne durch „Fokus“. Auch Fokus ist zunehmend strapaziert, aber weniger esoterisch. Nicht falsch verstehen – ich mag Esoterik, und zwar im Sinne seiner Wortbedeutung: „VEBORGENES WISSEN“. Im Schreiben verbirgt sich Wissen und es verbergen sich Möglichkeiten. In den meisten Fällen ist Schreiben ein Mittel zum Zweck. Schreiben kann aber eben so viel mehr.
Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Sandra Miriam Schneider spricht von den Dimensionen des achtsamen Schreibens. Drei davon möchte ich hier erwähnen:
Gegenwärtigkeit:
Gegenwärtigkeit – also den Fokus auf das Hier und Jetzt zu richten – ist die wichtigste Größe der Achtsamkeit. Gedanken schweifen gerne ab: in die Vergangenheit oder in die vorgestellte Zukunft. Gedanken an kritische und ironische Bemerkungen zu unserem Geschriebenen oder schlechte Aufsatznoten von früher können zu Schreibhemmungen führen. Wichtig beim Schreiben sollte daher der Augenblick sein. Kritische Gedanken wahrzunehmen ist absolut in Ordnung. D
Nicht-Bewerten:
Nach dem Fertigstellen eines Textes gibt es zwei Arten von Reaktionen: Der selbstkritische Blick auf den Text oder die überschwängliche Begeisterung. Beide Reaktionen sind sogenannte Reiz-Reaktions-Muster. Der Reiz ist die Fertigstellung des Textes. Ein veränderter Fokus macht es möglich, zwischen dem Beobachter (= Schreiber) und dem Beobachteten (= Text) zu unterscheiden. So identifizieren wir uns nicht sofort mit den inneren Stimmen. Das führt zu einer entspannten Haltung. Ist der Text wirklich schlecht/gut? Was möchte ich ändern?
Der Anfängergeist:
Der Anfänger sieht und erlebt Dinge das erste Mal. Im Sinne des Anfängergeistes gilt es Dinge so zu betrachten, als würden wir sie das erste Mal sehen. Es gibt nicht nur den einen Weg. Wenn etwas nicht funktioniert, betrachte es aus einer anderen Perspektive – richte deinen Fokus neu aus. Verwirf Idee oder Text vielleicht sogar und beginne von vorne. Wer glaubt, alles zu wissen, entwickelt sich nicht mehr weiter! Daraus entsteht eine Überheblichkeit, die sich oft unter dem Deckmantel der Professionalität verbirgt. Festgefahrene Denkmuster lassen sich effektiv durch den Anfängergeist verhindern. Im Schreibkontext bedeutet das, dass die Suche nach den richtigen Worten niemals beendet ist. Und das ist gut so.***
*** Schneider, Sandra Miriam: Achtsames Schreiben, Wie Sie Klarheit und Gelassenheit gewinnen (Dudenverlag 2018)
Achtsames Schreiben, sich neu zu fokussieren macht das Schreiben nicht weniger herausfordernd. Auch Zweifel werden immer wieder vorbei schauen. Aber wir werden gelassener in der Schreibtätigkeit und klarer!
Sandra Miriam Schneider***
“Achtsames Schreiben ist Schreiben im Einklang mit unserem wahren Selbst. Diese Erfahrung zu machen kann tief empfundenes Glück auslösen.“
**** Schneider, Sandra Miriam: Achtsames Schreiben, Wie Sie Klarheit und Gelassenheit gewinnen (Dudenverlag 2018), S.23

Der Kreis schließt sich
Positive Psychologie UND Schreiben können unsere Grundhaltung zum Leben positiv beeinflussen und die Qualität der eigenen Texte verbessern!
Das Spiel des Lebens ist wunderschön – du bist der aktive Spieler. Agiere als Macher und nicht als passiver Empfänger. Ebenso ist das Spiel mit dem Schreiben und der Sprache wunderschön. Schreibhandwerk lässt sich lernen. Stil kann man entwickeln. Wir können uns IMMER weiterentwickeln. Auch dann, wenn wir glauben aus einer festgefahrenen Situation nicht heraus zu finden. Auch dann wenn wir glauben nicht oder nur schlecht schreiben zu können. Das sind nur Gedanken!
Schenke den Möglichkeiten in dir die Chance sich zu entfalten – aufzublühen!
Zufriedene Menschen agieren aus ihrer Mitte heraus. Sie entwickeln Wohlbefinden und Glück nicht nur in sich selbst und verbessern damit ihr Leben. Zufriedene und glückliche Menschen tragen diese Energie in die Welt.
Und das ist alles andere als egoistisch und braucht unsere Welt dringend!


Hallo,
ich bin Edda
Du bist voller Stärken und deine Geschichte ist einzigartig. Ich freue mich darauf, dich und deine Geschichte in einem unverbindlichen Zoomcall kennen zu lernen! Lass uns darüber sprechen, wie du das Beste in dir erkennst und es in deinen Online-Texten nutzt.
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